Opfer

Tschoggl Rudolf

Geboren: 15. Mai 1927
Gestorben: 15. Mai 1942 in Graz im Krankenhaus
Eltern: Johann Tschoggl, geb. 14.8.1875, Juliane Tschoggl (geb. Reiter), geb. 8.7.1896
Brüder: Franz, geb. 26. April 1926, Maximilian, geb. 4. Oktober 1929

1934 wurden die Eltern Johann und Juliane Bibelforscher. 1938 wurden die Kinder den Eltern weggenommen, um sie dem religiösen Einfluss zu entziehen. Rudolf besuchte die Volksschule in Donawitz und später die Pestalozzischule. Die Kinder verweigern den Hitlergruß und kamen in das Kinderheim in Donawitz. Rudolf verbrachte 14 Monate in diesem Erziehungsheim. Sie mussten täglich Schläge und andere Misshandlungen über sich ergehen lassen. Da die Eltern mit den Kindern Kontakt hielten, wurde beschlossen, den noch immer bestehenden Einfluss durch Besuche der Eltern zu verhindern. Die Kinder kamen zu Bauern in die Oststeiermark. Jeder zu einem anderen Bauern, ohne die jeweils anderen Familenmitglieder darüber zu informieren, wo sich der andere befindet. Nicht einmal die Eltern erfuhren, wo die Kinder waren.

Rudolf wird am 15. Mai 1940 zu Pflegeeltern (Name dem Verein bekannt) nach Grasdorf bei Jagerberg (Oststeiermark) gebracht. Am 15. Mai 1942 wurde Rudolf (bei einem Unfall?) erschossen. Rudolf putzte gerade sein Fahrrad. Daneben putzte ein Junge sein Flobertgewehr, setzte es Rudolf an den Kopf und drückte ab. Rudolf kam in das Landeskrankenhaus Graz und verstarb noch am selben Tag.

Rudolf bekam kein Begräbnis. Im LKH Graz haben die Eltern die Bescheinigung bekommen, dass sie das Gewand abholen dürfen. Ein Mann, der dort saß, sagte: “Sie werden ihren Sohn nie mehr sehen.” Eine geistliche Krankenschwester fragte: “Was für eine Religion hat er gehabt? Er hat nämlich das Sakrament verweigert.”

Recherche: Verein Lila Winkel

 

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